Klam | Burg Clam & Klam Schlucht

Viele kennen das weit über die Grenzen bekannte Clam Festival und schätzen das einzigartige Ambiente unterhalb der imposanten Burg, doch nur wenige nehmen sich die Zeit, die 1149 erbaute Wehranlage und die nähere Umgebung zu erkunden.

Seit 1454 ist die Burg im Privatbesitz der Grafen von Clam und wird nach wie vor von der Familie bewohnt. 1759 verlieh Kaiserin Maria Theresia der Familie den Titel „Erbländisch-österreichischer Graf“. 1815 übernahm die Familie Clam-Martinic, die bedeutende Besitzungen in Böhmen hatte, den alten Familiensitz. Georg Adam Maria Antonius Clam Martinic (geboren 1956), der Onkel des aktuellen Bewohners Carl Philip, seiner Frau Stephanie und den Kindern, gewährte den Clam-Knipsern (= Festivalfotografen) eine ganz spezielle Führung, mit sehr persönlichen Schnurren aus seiner Kindheit. Der Anekdoten-Schatz des Universalgelehrten, der nicht nur in Geschichte und Naturwissenschaft beschlagen ist, ist schier unendlich. Viele Geschichten über seine Eltern (Georg Richard Gottfried Antonius, geb. 1908 und Maria Antonia Caroline Terese Aegidia Petronella von Abensperg-Traum, geb. 1919) und seiner Großeltern zogen uns unweigerlich in seinen Bann.

Die Führung startete im Arkadenhof aus der Renaissance und führte über die Waffenkammer und die 1422 errichtete gotische Kapelle über die Herrschaftsküche (wo seit Jahrzehnten ein Ventilator durchläuft) und der Bibliothek bis in die Wohnräume der gräflichen Familie, wo manche nach wie vor als Gästezimmer zu mieten sind. Im Landschaftszimmer beeindruckt eine gedeckte Tafel mit einer einzigartigen Porzellansammlung und auch das Musikzimmer lädt zum Schwärmen ein. Nachdem die Anlage über 101 Zimmer verfügt, die kaum oder nur schwer beheizbar sind, beschränkt sich das Familienleben nur auf einige Zimmer.

Die offiziellen Führungen dauern rund 45 min. Es können auch Privatführungen mit Sektempfang persönlich mit dem Grafen gebucht werden - Dauer rund 70 min. Auf Anfrage können auch Hochzeiten oder Taufen, Firmenfeiern sowie Übernachtungen vereinbart werden.

Durch den Burgpark gelangt man zur gewaltigen Klam-Schlucht, teilweise entlang am Fluss mit faszinierenden Panoramen. Nach dem japanischen Garten kommt man zum FriedWald, wo man mitten im Wald seine letzte Ruhestätte finden kann.

Keinesfalls sollte man nach Erkundung der Burg oder der Schlucht einen Besuch in der urigen Burgschenke der Familie Walcher versäumen, die dort seit 1984 eine traditionelle Wirtsstube betreibt und deren „Grafenweckerl“ bei keinem Konzert fehlen darf. Auch wenn es das Gräfliche Clamsche Burgbräu in der Form nicht mehr gibt, ist nicht nur die Atmosphäre heimelig, sondern vor allem die regionalen und saisonalen Gerichte sehr zu empfehlen, besonders das Grillhutessen oder ein Brauschmaus auf Vorbestellung.

www.burgclam.com | www.clamlive.at | www.friedwald-clam.at | burgschenke.clam.at

Didi Rath

Published: 29.05.2022 - 11.00