2017
18.10

Ganz oder gar nicht - Premiere der Kammerhoferbühne





Die Kammerhoferbühne lebt und feiert mit der 6. Eigenproduktion „Ganz oder gar nicht“ eine fulminante Premiere im MozArt. Regisseur Christian Böhm und Co-Regisseurin Cordula Feuchtner von ARTworkers liefern ein wahnwitziges, sehr musikalisches Stück ab, welches gleichermaßen sozialkritisch berührt, schon ein wenig frivol ist und jedenfalls bestens unterhält.

„Sie sind arbeitslos und planlos. Sie hängen jeden Tag in ihrem Stammbeisl herum. Sie brauchen dringend Geld und vor allem eine Idee wie man es bekommt. Plötzlich steht die Wahrheit schwarz auf weiß vor ihnen, in einer Ausgabe der Gratiszeitung: Die Chippendales - ausverkauft. Das ist es. Sie müssen nur losziehen und sich ausziehen - einfach strippen. Kann der Bierbauch, die Glatze und das Hühnerbrüstchen die Männer stoppen? Lassen diese begnadigten Körper die Hüllen am Ende doch ganz oder gar nicht fallen? Sie werden es sehen ... wenn Sie ganz genau hinschauen“, so die Beschreibung des Stückes. Doch eigentlich haben die Verantwortlichen viel mehr als nur eine Komödie auf die Bretter, die die Welt bedeuten, gezaubert. Eine facettenreiche Farce voller Witz und Tragikomik. Durch die Arbeitslosigkeit am Rand der Gesellschaft gedrängt, was gleichermaßen den Selbstwert gegen Null drückt. Das schüchterne und übergewichtige Muttersöhnchen Walter, der von der Freundin verlassene Choleriker Max, der gar nicht so coole Mike, der Angst hat das Sorgerecht für seinen heißgeliebten Sohn zu verlieren, der ehemalige Vorarbeiter und Schönling Nik - auch Hengst genannt - und der homosexuelle Mark sowie die temperamentvolle Putzfrau Hildi, eigentlich Pili.

Als dann der Entschluss feststeht, sich gemeinsam aus der Misere zu befreien, wachsen die Jungs an der Sache. Das Stück zeigt auch eindrucksvoll, was Männerfreundschaft bedeutet und wie wichtig letztendlich doch die weibliche Führung dabei ist. Obwohl die Geschichte Platz braucht um zu reifen sind gerade im 1. Akt schon ein paar langatmige Passagen, denen ein wenig Tempo ganz guttun würde. Jeder geht in seiner Rolle voll auf und verleiht so den unterschiedlichen Charakteren Leben. Wenngleich die Erwartungshaltung beim Publikum sehr hoch ist und einige sich schon noch etwas schwer tun zwischen Theater und Kabarett zu unterscheiden, kommt das Stück beim Publikum sehr gut an. Vor allem die flotten Tanzszenen und die Musikauswahl sind grandios geglückt und reißen einen sofort mit. Für die schwungvolle Choreographie zeichnet übrigens Pili Cela verantwortlich. Alles in allem brillieren die Schauspieler und nicht nur Walter Kammerhofer gewinnt mit jeder Aufführung noch mehr Fans dazu, sondern auch die anderen. Auch wenn sich die Autogrammwünsche noch ein wenig in Grenzen halten, die Bitten um ein Handyfoto mit den sensationellen Darstellern häufen sich dafür immer mehr.

Walter Kammerhofer, Max Mayerhofer, Nik Raspotnik, Michael Kuttnig, Mark Frankl und Pili Cela spielen sich noch bis 18.11.2017 im MozArt jeweils um 19.30 h.

Und hier geht's zum fetzigen Video der Zugabe ("It's Raining Men von den Weather Girls - getanzt von "Hot Staff"). Das ist wahrlich "supergeil"!


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