2017
06.10

Oberbank - Herbsttage - Frau Luna





"Schenk mir doch ein kleines bisschen Liebe, Liebe!"

In der 28. Saison der Herbsttage Blindenmarkt steht die Operette „Frau Luna“ von Paul Lincke in der Ybbsfeld-Halle am Spielplan.

Geboten wurde eine farbenprächtige, rasante Inszenierung von Gernot Kranner, der heuer jedoch nicht nur für die Regie verantwortlich zeichnet, sondern für den krankheitsbedingt ausgefallenen Willi Narowetz, auch in die Rolle des Theophil schlüpfte. Er hat diese Doppelbelastung mit Bravour gemeistert und so viel gleich vorweg, er wurde dafür auch mit einem nicht enden wollenden, frenetischen Applaus bedankt. Weiterst hervorzuheben ist heuer das äußerst gelungene Bühnenbild von Marcus Ganser, welches in Mondform alle begeisterte. Und noch eines sei besonders hervorgehoben: Peter Lodynski als Ballonverkäufer und Mann im Mond. Er spielte sich unaufgeregt und charmant in die Herzen des Publikums. Die österreichische Schauspielgröße feiert übrigens am 12. Oktober sein 81. Wiegenfest! Neuerlich begeisterte auch die Choreografie von Monica Ivona Rusu-Radman. Und Garant für höchste musikalische Virtuosität ist einmal mehr Prof. Kurt Dlouhy, der musikalische Leiter des Kammerorchester Ybbsfeld und Gründungsmitglied der Herbsttage. Seine Perfektion, aus seinem Ensemble das Beste herauszuholen, ist wieder einmal sehr geglückt. Und auch der Blindenmarkter Chor formte sich einmal mehr zu einem harmonischen Klangkörper und machte auch in den Cyberkostümen (Kostüme von Agnes Hamvas) eine gute Figur. Nachdem alle Darsteller ohne Mikrofone spielen und singen, war in den letzten Reihen leider nicht jede Passage bzw. so manche Frauenstimme ganz verständlich.

Die Handlung
Fritz Stipschitz (Andreas Sauerzapf) ist ein romantischer Träumer, der zur Untermiete bei der Witwe Mathilde Pusebach (Gabriele Schuchter) in Berlin wohnt. Er ist liiert mit ihrer Tochter Marie (Katrin Fuchs) und sehr interessiert an der Fliegerei und allem Außerirdischem. Er bastelt einen Luftschiff-Ballon für die Mondfahrt. Als sein Traum wahr wird, begleiten ihn seine besten Freunde Gustl Lamnek (Matthias Helm) und Willi Panigl (Robert Kolar) zum Mond. Nicht gerechnet haben sie damit, dass auch ihre Vermieterin mitreist.

"Stratosphärenzylinderzündschloss"
Der Mond scheint ein ewiger Vergnügungspark zu sein. Venus (Verena te Best), Stella (Heidi Manser), Mars (Heinz Müller), Jungfrau (Christiana Bruckner) und die Gestirne geben sich ein Stelldichein bei rauschenden Festen. Prinz Sternschnuppe (Thomas Weinhappel) liebt Frau Luna (Martha Hirschmann), doch diese interessiert sich momentan nur für Stipschitz. Theophil erkennt in Frau Pusebach einen seiner amourösen Fehltritte bei der letzten Vollmondnacht vor 20 Jahren auf der Erde. Die amourösen Verwicklungen nehmen ihren Lauf, da Panigl an Frau Venus interessiert zu sein scheint und Stella ihren Theophil nicht einfach an Frau Pusebach verlieren will. Nachdem der Luftschiff-Ballon geplatzt ist, leiht der Prinz sein Stratosphärenmobil her, um nicht nur Marie zu ihrem Fritz zu bringen, sondern auch einen mysteriösen Ballonverkäufer mitzunehmen, der sich letztendlich als der Mann im Mond, Lunas Vater, entpuppt. Nach einigen Turbolenzen finden dann doch die Richtigen wieder zusammen und die Erdbewohner reisen zurück in der Erkenntnis, dass es auf dem Mond auch nicht anders zugeht als in der heimischen Mansardenwohnung. In weiteren Rollen zu sehen sind Lorenz Bodner, Branimir Agovi und Jantus Philaretou.

Gespielt wird noch bis 29. Oktober. Weitere Infos unter www.herbsttage.at. Nächstes Jahr steht übrigens die Operette "Die Rose von Stambul" von Leo Fall am Programm.

Danke auch für die Bereitstellung der Bühnenfotos von Ing. Roland Schuller, (c) Herbsttage / EyeOpen.

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