2017
07.07

Waidhofner Volksbühne - Ein Käfig voller Narren - Premiere





Und neuerlich führte Nestroypreisträger Klaus Haberl Regie bei den Schlosshofspielen der Waidhofner Volksbühne im bezaubernden Innenhof des Rothschildschlosses, wo die Besucher heuer eine nigelnagelneue Bühne von den Holzspezis bewundern konnten, welche auch den Musikern entsprechenden Schutz bietet. In diesem Jahr steht das Theaterstück „Ein Käfig voller Narren“ nach der Theaterfassung von Jean Poiret am Programm.

Die Handlung

Albin alias Zaza ist ein, in die Jahre gekommener, Revuestar und die bessere Hälfte von Georges, dem Besitzer des glitzernd-schillernden Nachtclubs La Cage aux Folles in St. Tropez. Aus Geoprges einzigem kurzen Abenteuer mit Simone stammt sein Sohn Laurent, von Albin und ihm liebevoll aufgezogen. Als dieser sich ankündigt, um seine Verlobte Muriel in die Familie einzuführen, ist Phantasie gefragt: Der Schwiegervater in spe ist nämlich ein erzkonservativer Politiker. Eine gut bürgerlich-biedere Fassade muss schnellstens her, doch wie zaubert man eine „richtige Mutter“ aus dem Hut? Laurent zuliebe sind Georges und Albin bereit, eine konventionelle Familie zu spielen, und versuchen, ihre exaltiert eingerichtete Wohnung unauffälliger zu gestalten. In Anwesenheit der Verwandtschaft in spe haben sie große Probleme, ihre Homosexualität zu verbergen, was logischerweise zu turbulenten Szenen führt.

Ich bin, wie ich bin

Obwohl die erste Hälfte vielleicht ein wenig langatmig wirkt, weil die Handlung und die Zusammenhänge erst einmal erläutert werden müssen, kommt im zweiten Akt so richtig Schwung auf. Jedem einzelnen Ensemblemitglied ist die Spielfreude anzusehen und auch der Spaß an der Verkleidung ist erkennbar. Paul Konecny als Georges ist beinahe unentwegt auf der Bühne und hat demnach den meisten Text. Diese Präsenz geht naturgemäß an die Substanz und das Lampenfieber bei der Premiere machten die Sache noch nicht ganz so rund. Umso sicherer wirkte ein quirliger Gottfried Prinz als Albin, der nicht nur in den schrillen, tuntigen Passagen beeindruckte, sondern auch in den berührenden und tiefergehenden wie z.B. beim Song „I am what I am“. Die meisten Lacher hatten diesmal Christoph Hagen als aufgedrehter Hausdiener, Günter Königswenger als schillernde Drag-Queen und Thomas Krall als gestrenger Buchhalter. Bei allem Trubel und aller Heiterkeit fand aber die Inszenierung genügend Platz um für mehr Toleranz untereinander einzutreten. In weiteren Rollen zu sehen sind Susanne Leonhartsberger und Otmar Pils als Muriels Eltern Dieulafoi, Jana Recinsky als Muriel und Lukas Lengauer als Laurent sowie Manual Eichleter, Daniel Aspalter und Max Bernreitner.

Gespielt wird noch bis 29. Juli jeweils um 20 Uhr im Schlosshof. Sehr zu empfehlen ist das Gourmet & Logen-Ticket beim Schlosswirt, Theaterbuffet inkl. Karten um € 47,-. Infos und Reservierung unter 07442 / 53 657. Weitere Infos, Termine und Tickets gibt‘s unter www.wy-volksbuehne.at sowie im Facebook!


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